„Wir wollten Mitglied einer Genossenschaft werden“
Gert-Jan van der Velde ist erst seit etwa einem Jahr bei der Genossenschaft DOC Kaas, Miteigentümer der DMK GmbH. Dem Niederländer ist es wichtig, dass er in der Milchbranche nicht alleinsteht.

„An unserem Standort wirtschaften wir seit 54 Jahren. Zuvor hatten meine Eltern und Großeltern einen gemischten Bauernhof in Bussloo. Ich hatte mich entschlossen, die Milchabnahme längerfristig zu sichern. Wir wollten unbedingt Mitglied einer Genossenschaft werden, weil alle gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiten: einen guten Milchpreis erzielen. Das ist ein Unterschied zu vielen anderen Milchverarbeitenden Unternehmen. Außerdem sind die Lieferwege zu DOC Kaas kurz und die Kontakte persönlich. Das gefällt mir. Außerdem finde ich gut, dass die DMK Group ein breites Produktsortiment besitzt, von Käse bis zu frischen Milchprodukten und Babynahrung, das in verschiedenen Regionen verkauft wird. Dies sorgt für Risikostreuung und trägt zu einer besseren Verwertung unserer Milch bei. 

DOC Kaas könnte meiner Meinung nach aber mehr Mut zeigen, indem sie die Milchpreise früher bekannt gibt, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Besonders in dieser unsicheren Zeit für uns Milchviehhalter. Die Mitglieder erfahren erst Mitte des Monats, wie hoch der Milchpreis für den jeweiligen Monat ist. Das bedeutet, dass man zwei Wochen Milch liefert, ohne zu wissen, was man dafür bekommt. Ich finde, wir sollten das bereits am ersten Tag des Monats wissen, damit wir das in unserer Betriebsführung berücksichtigen können.

Generell finde ich, dass DMK die richtige Strategie fährt. Verbraucher und Einzelhändler fordern immer mehr Nachhaltigkeit, und auch an uns als Milchviehhalter werden immer höhere Anforderungen gestellt. Die Genossenschaft muss da mitziehen, das verstehe ich sehr gut. Aber am Ende des Tages muss es sich auch auszahlen – unser Milchpreis muss aus dem Markt erwirtschaftet werden. Es ist also in Ordnung, wenn Verbraucher hohe Anforderungen beispielsweise an Tierwohl oder Biodiversität stellen, aber sie sind nicht immer bereit, den höheren Preis dafür zu zahlen. Das ist schon ein bisschen widersprüchlich.

Ich merke, dass in den Niederlanden die Zahl der Milchviehhalter aufgrund zunehmender Regulierungen abnimmt. Letztendlich wird eine Gruppe von Betrieben übrigbleiben, die zukunftsorientiert und nachhaltig arbeiten. Zu dieser Gruppe möchte ich gehören. Aber der Hof soll so bleiben und nicht weiterwachsen. Ich möchte den Bezug zu allen Tieren behalten. Ich bin ein echter Kuhmensch!“