„Unsere wirtschaftliche Situation ist natürlich von unserer Genossenschaft, der DMK, abhängig. Das sehe ich ganz nüchtern, der Auszahlungspreis muss stimmen. Und das war für uns vor allem innerhalb der vergangenen Milchkrisenzeiten nicht der Fall. In den letzten Jahren haben wir die Kündigung bei DMK ausgesprochen und auch wieder zurückgezogen. Das hatte mehrere Gründe. Gerade jetzt im laufenden Generationswechsel haben wir bei uns im Betrieb vieles auf den Prüfstand gestellt und dabei auch unsere Zusammenarbeit mit der DMK hinterfragt. Lange war für uns klar, dass bei der DMK ein erheblicher Reformbedarf besteht.
Aber ich sehe, dass die DMK die Zeichen der Zeit erkannt hat – und deswegen wurden die Kündigungen von uns zurückgenommen. Seit mehreren Jahren war die Einführung von QM++ im Gespräch. Ein Zusatzmodul, das sicherstellt, dass Milchkühe unter Außenklimabedingungen gehalten werden. Das gehört zur Haltungsform 3. Es hat mich überrascht, dass das Ganze so breit aufgezogen wird. Die Mehrwertprogramme bei DMK sind aus meiner Sicht attraktiv – sie geben uns endlich die Möglichkeit, unseren Mehraufwand entlohnt zu bekommen. Auch die Vergütung für gentechnikfreies Futter lächelt mich natürlich an. Die Stoßrichtung der DMK mit dem Leitbild 2030 finde ich gut, aber es führt auch kein Weg daran vorbei. Es muss einen Wandel geben, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Für mich ist es persönlich wichtig, in meiner Erwartungshaltung realistisch zu bleiben und nicht fortlaufend auf immens hohe Milchpreise zu setzen. Es wird immer Schwankungen geben, aber wie die DMK damit umgeht, darauf achte ich.“