„Das Milchgeld kommt immer pünktlich“
Die Karbower Agrargenossenschaft in Mecklenburg-Vorpommern belieferte schon die Vorgänger der DMK Group. Vorstandsvorsitzender Siegfried Schwager will das nicht ändern.

„Wenn ich mich in der Region umschaue, dann sehe ich einen klaren Vorteil als Landwirt Mitglied bei DMK zu sein. Die bürokratischen Auflagen bei der Milchabnahme sind aus meiner Sicht niedrig, alle Lieferanten erhalten den gleichen Milchpreis. Das ist woanders nicht so üblich. Und natürlich weiß ich, was es bedeutet, bei der größten Molkereigenossenschaft mit unterschiedlichen Einzugsgebieten und Bedingungen zu sein. 

Das Unternehmen ist wie ein großer Kreuzer, der eben lange braucht, um einen neuen Kurs einzuschlagen. So gab es in der Vergangenheit auch einige Entscheidungen, mit denen ich nicht zufrieden war, wie beispielsweise der Bau des Turms in Zeven. Auch die wechselhafte Entwicklung des Milchpreises hat mir zugesetzt. Doch ich bleibe optimistisch, wenn ich jetzt auf DMK blicke und in welche Richtung das Schiff steuert. Die Einteilung in die Business Units halte ich für sinnvoll, weil jede Einheit für sich zuständig ist – aber alle gemeinsam mit Schwarmintelligenz an einem Strang ziehen. Auch Investitionen in die Nachhaltigkeit halte ich für sinnvoll, wenn sie eben immer wirtschaftlich bleiben. 

Dabei denke ich an den Standort Altentreptow, der sich mit einer Biogasanlage versorgen will oder auch die Einführung pflanzlicher Alternativen – das finde ich gut. Klar, dass ich als Milchproduzent da erstmal schlucken musste, aber wenn es hilft, beim Einzelhandel gelistet zu bleiben, bin ich zufrieden. Letztendlich hilft es, bei einer Molkerei zu sein, die auch international breit aufgestellt ist und sich diversifiziert. Nicht zu unterschätzen ist, dass das Milchgeld immer pünktlich kommt und mir eine enorme Planungssicherheit gibt.

Als Beirat achte ich darauf, dass es einen sinnvollen Austausch mit der Geschäftsführung gibt und ich auch Einblicke in die komplexe Struktur eines Global Players gewinne, die man von außen betrachtet nicht so mitbekommt. Dabei schätze ich den Austausch mit unserem CEO Ingo Müller. Ich merke, dass er aus der Landwirtschaft kommt, das Molkereiwesen mit Herzblut versteht und kein x-beliebiger Spitzenmanager ist, der von Firma zu Firma tingelt.“